Mixed Media Art - was kann ich zeichnen?

Die vermutlich kreativste aller Kunstformen - das ist Mixed Media Art. Im Kern geht es bei diesem Bereich der Kunst darum, mehrere Techniken in einem Werk zu kombinieren. Mixed Media Art erlaubt es Dir als kunstaffinen Menschen, deine Fantasie und Kreativität auszuleben, ohne dass Dir dabei Grenzen bei der Materialauswahl oder der verwendeten Technik gesetzt sind. 

Diese Grenzenlosigkeit ist allerdings kein Garant für eine Fülle von kreativen Ideen. Daher möchte ich Dir in diesem Beitrag Wege aufzeigen, wie Du Ideen für deine Kunst entwickeln, kreative Blockaden lösen und Inspiration finden kannst.

Schnell Inspiration in dem finden, was Du siehst, hörst und fühlst - der Klassiker

Inspiration durch Musik
Musik sorgt für eine tolle Inspiration
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Es klingt banal, aber seit jeher ist das Umfeld für Künstler eine ertragreiche Quelle für Inspiration. Ohne Druck und ohne den Zwang, sich ein bestimmtes Motiv suchen zu müssen, kann uns beispielsweise Musik unmittelbar inspirieren. Ich habe früher beim Malen stets im Hintergrund das Radio laufen lassen. Allerdings war das eher eine Art Grundrauschen, weniger eine Inspirationsquelle.

In Phasen einer kreativen Blockade bin ich irgendwann dazu übergegangen, Musik zu hören, die an starke private Erinnerungen geknüpft ist. Jeder hat doch einen Song, mit dem man seine erste große Liebe verbindet, oder dieses eine Lied, das stellvertretend für Liebeskummer steht. Solche Musikstücke oder auch Songs, die stellvertretend für Party mit guten Freunden stehen, können Farben auf das Papier bringen, die Du bewusst eventuell nie gewählt hättest.

Insgesamt lässt sich sagen, je weniger wir denken, desto freier kann unsere Kunst sein. Freies Denken kannst Du glücklicherweise sogar üben. Nimm Dir ein Blatt und zeichne direkt drauflos, ohne zu überlegen und ohne den Stift abzusetzen. Setz Dir dabei am besten einen Zeitrahmen von fünf oder zehn Minuten. Skizziere zufällig alles, was Du in deiner unmittelbaren Umgebung siehst, auch wenn es auf den ersten Blick langweilige Alltagsgegenstände sind. Auf diese Weise kannst Du unerwartet interessante Ideen aufs Papier bringen. Diese Methode des Automatic Drawing oder Automatic Writing kann dir einen wahren Kreativitätsboost geben.

Ein leeres Blatt und eine leere Leinwand können Deine Kreativität blockieren. Eine Methode, um diese Blockaden zu umgehen, ist das Verwenden von alten Skizzen oder Hintergründen. Aus der Methode, etwas Vorhandenes weiter zu entwickeln, kann nicht selten etwas völlig Neues entstehen. Spannende Hintergründe für deine Kunst kannst Du übrigens auch ganz leicht mithilfe einer Gelli Plate erstellen.

Was kann ich malen - mittelfristige Methoden

Quell der Kreativität - das Tagebuch
Nutze ein Tagebuch zur Ideenfindung
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Die bisherigen Anregungen sollten Dir dabei helfen, schnell und vor Ort Inspiration zu finden. Darüber hinaus gibt es mittelfristige Methoden, die nicht in deiner Umgebung, sondern im eigenen Inneren nach dem Quell der Kreativität suchen. In dem, was Dich bewegt, dich umtreibt, was Du fühlst.

Ich führe unter anderem deswegen seit Jahren Tagebuch. Indem ich über das schreibe oder in dem lese, was mich beschäftigt und beschäftigt hat, kann ich ergründen, welche Gefühle jeweils zu einem Tagebucheintrag geführt haben. Falls Du bisher kein Tagebuch führst, betrachte es nicht als reines Protokoll. Es ist vielmehr eine Sammlung von Geschichten, die Du dir selbst erzählen möchtest. Und darum geht es doch auch in der Kunst, oder?

Eine weitere Methode, um Ideen zum Malen zu finden, ist ein bewusster Spaziergang. Wichtig dabei ist, dass Du alleine mit stummgeschaltetem Smartphone unterwegs bist und Natur und Hausfassaden ganz bewusst wahrnimmst. Hebe Deinen Blick dabei und lass ihn schweifen. So wirst Du Ornamente, Farben und Baumkronen sehen, die Dir zuvor verborgen geblieben sind. Auch wenn Du den jeweiligen Weg zuvor bereits Hunderte Male gegangen bist.

Dabei kannst Du dir vor Ort eine Sitzgelegenheit suchen oder auch erst zuhause aus der Erinnerung an die gesammelten Eindrücke beginnen zu malen. Dabei versuche ich beispielsweise im Gesehenen etwas anderes zu entdecken. Eine Form, die das Laub auf dem Gehweg bilden könnte, ein Gesicht in einer Pfütze oder eine Wolke, die an ein Tier erinnert. Als Kinder haben wir das vermutlich alle in spielerischer Form getan. Und diese Abstraktionsfähigkeit geht uns nicht verloren. Sie muss nur manchmal reaktiviert werden.

Museen, Galerien, das Internet und andere Inspirationsquellen zum Malen

Eine zwar offensichtliche, aber gar nicht so häufig genutzte Inspirationsquelle sind Pinterest Instagram und Co. Hier findest Du konkretere Ideen, die Du interpretieren und in etwas Eigenes übertragen kannst. Das Internet birgt einen schier unendlich großen Schatz an Ideen. Bei Pinterest kannst Du beispielsweise einfach wahllos stöbern und “anpinnen”, was Dir ins Auge fällt. Du kannst auch nach Themen filtern und aus den gesammelten Bildern ein oder mehrere Ideen-Boards erstellen. Ich selbst habe mittlerweile einige davon in Pinterest erstellt.

Natürlich ist auch der Gang durch eine Galerie oder ein Museum geeignet, um neue Ideen zum Malen aufzunehmen. Und dabei muss es natürlich keinesfalls um das Kopieren der großen Meister gehen. In vielen Fällen inspiriert mich zum Beispiel die Farbwelt eines Bildes, ohne dass ich das eigentliche Motiv dabei berücksichtige. Auch die Frage nach der Technik, die beispielsweise ein Max Ernst für seine surrealistischen Werke verwendet hat, kann neue Ideen für das eigene Malen erzeugen.

Motive zum Malen findest Du aber immer auch in Deinem eigenen Umfeld. Architektur, Pflanzen, die Natur insgesamt, die Innenstadt oder auch Zeitschriften kannst Du als Inspirationsquelle nutzen. Es warten unzählige Ideen, Gedanken und Motive auf uns. Wenn Du dein Skizzenbuch konsequent mit dir führst oder eben regelmäßig die Eindrücke Revue passieren lässt, kannst Du sehr bald auf eine Fülle von Ideen und Motiven zurückgreifen. Und das Gesehene kannst Du ruhigen Gewissens nachmalen. Denn abgesehen von den prägnanten Firmenlogos, die den Weg säumen, gehört alles, was Du auf die Leinwand oder das Papier bringst, ganz alleine dir.